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Normbindung und Sanktionsdrohung

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Wenn die sonst gesetzestreuen Bürger in großer Zahl Gesetze übertreten, stellt sich die Frage nach der Wirksamkeit von (Straf-)Gesetzen und Sanktionsandrohungen besonders eindringlich. Die «Kavaliers»- und Massendelinquenz im Verkehr und speziell das Fahren unter Alkoholeinfluß gelten unter Gesichtspunkten rechtspolitischer Steuerung als Bereich, in dem generalpräventive Effekte erzielt werden können, nicht zuletzt deshalb, weil man hier den grundsätzlich «rationalen Akteur» vermutet, der sein Verhalten nach dem Kalkül von Straf-Kosten und Delikt-Nutzen ausrichtet. Die vorliegende Studie untersucht, wieweit die spezifische Situation des Verkehrsgeschehens solche Kalküle tatsächlich zum Tragen kommen läßt, welche Einflüsse auf die Entscheidung aus der typischen Konsumsituation resultieren und in welchem Maß demgegenüber «moralische Vorentscheidungen» und Normbindungen das Verhalten im Konflikt «Trinken und Fahren» bestimmen. Die Ergebnisse einer Vielzahl empirischer Studien werden herangezogen, wobei eine repräsentative Befragung von Bundesbürgern im Mittelpunkt steht. Theorie und Empirie legen den Schluß nahe, daß die «Grenzen der Generalprävention» im Straßenverkehr so eng gesteckt sind wie im Bereich der klassischen Kriminalität.

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1993

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