Die Gemäldegalerie des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1658 - 1716) in Düsseldorf
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Es handelt sich um einen Beitrag zur Geschichte fürstlicher Gemäldegalerien um 1700 und eine Würdigung des Kurfürsten Johann Wilhelm als Mäzen der schönen Künste und Gründer der ersten „vortrefflichen und unschätzbaren“ Gemäldegalerie in Düsseldorf. In seiner Epoche waren Kunstsammlungen eigentlich Bestandteil des Hauptstaatsappartements oder der fürstlichen Wohnung. Wie die Quellen ausweisen, finden wir in Düsseldorf das früheste Beispiel für einen eigenständigen Baukörper zur Aufnahme der Bilder- und Antikensammlung des Kurfürsten. Mit dieser Ausgliederung aus der Privatsphäre war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum öffentlichen Museum getan. Gewährte die Lage außerhalb des zeremoniellen Bereichs doch auch Interessierten aus bürgerlichen Kreisen einen leichten Zugang zu der Sammlung. Über zweihundert Jahre hat sich die Gemäldesammlung Johann Wilhelms aufgrund der in ihr vereinigten Meisterwerke ihren Weltruhm bewahrt, obwohl sie bereits 1806 zum größten Teil geschlossen dem Inventar der Alten Pinakothek in München einverleibt wurde. Nach eingehender Untersuchung der historischen Quellen befasst sich diese Studie mit den Gesichtspunkten, nach denen die Kunstwerke gesammelt wurden. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Autorin dem eigens für die Kunstsammlung geschaffenen Gebäude, dem darin befindlichen Gemäldezyklus und der damaligen Hängung der Werke. In diesem Zusammenhang wird eine Kunstgesinnung am Düsseldorfer Hof nachgewiesen, die sich an der seinerzeit aktuellen Strömung der französischen Metropole orientierte. Die Vorreiterrolle des Pfalz-Neuburger Mäzens und seine Bedeutung für die Schaffung allgemein zugänglicher Kunstmuseen wird eingehend gewürdigt. Die bedeutendsten Werke der Sammlung sind im Überblick kommentiert und im Bildanhang wiedergegeben. REZENSION „In überzeugender vergleichender Analyse vermag die Arbeit den einzigartigen Charakter der Düsseldorfer Galerie nachzuweisen.“ (Klaus Müller im „Düsseldorfer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte des Niederrheins“ 1995, 378) „Die vorliegende Arbeit zeichnet sich durch eine gründliche Durchdringung des Themas aus. Hervorzuheben sind die guten Kenntnisse des Verfasserin über die barocken Bildthemen hinsichtlich Galeriebau und Sammlungsbestand. Aufschlußreich ist auch der gelegentliche Hinweis auf andere fürstliche Galerien.” (Hanns Peter Neuheuser in der „Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins (ZBGV)“ Band 96. 1993/94, 274)