Gesellschaft und Literatur
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Bekanntermaßen haben die theoretischen Schriften von Hans Norbert Fügen dem literatursoziologischen Diskurs wichtige Impulse verliehen. Danach hat der Autor in Aufsätzen soziologisch- historischen oder interpretatorischen Inhalts seine Theorie der praktischen Bewährung ausgesetzt. In diesem Band sind die wichtigsten dieser Arbeiten enthalten. Zeitlich reicht das Spektrum der Problemfelder von Goethes bürgerlichem Epos über Alexis de Tocquevilles Auffassung von der Literatur demokratischer Gesellschaften bis zur Zensurpraxis in unserer Zeit. Systematisch wird die Sozialstruktur literarischer Gruppen (George-Kreis), die gesellschaftliche Funktion von Literaturgattungen (Idylle, Roman, Triviallyrik) abgehandelt und dem Verhältnis von sozialen Prozessen einerseits und literarischen Inhalten und Formen andererseits nachgegangen. Außerdem werden die Positionen von Literaturwissenschaft, Literatursoziologie und Literatur innerhalb des soziokulturellen Kanons kritisch umschrieben. In jeder der Arbeiten äußert sich die Absicht, Literatursoziologie nicht als eine Aspektnuance der traditionellen Literaturwissenschaft, sondern als spezielle soziologische Disziplin zu betreiben. Somit wird jeder der behandelten Gegenstände in ein neues Licht gerückt. Dem Elitarismus jeglicher Herkunft abgeneigt, lässt die realitätsbezogene Sprache der Aufsätze jedem Leser die Möglichkeit, die dargebotene Argumentation kritisch nachzuvollziehen.