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Im 17. Jahrhundert begann das „große Einsperren“, wie der Historiker Fernand Braudel es beschrieb. Neben Verbrechern und Geisteskranken wurden auch Bettler, Landstreicher, Trunksüchtige, Waisenkinder, ledige Mütter und pflegebedürftige Greise in Zucht-, Arbeits-, Toll- und Waisenhäusern interniert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand ein dichtes Netz solcher Einrichtungen in West- und Mitteleuropa. Trotz ihrer unterschiedlichen Funktionen hatten sie das gemeinsame Ziel, gesellschaftliche Randgruppen zu disziplinieren und eine neue „bürgerliche“ Arbeitsethik durchzusetzen, was der absolutistischen Staatsauffassung entsprach. Mit dem Ende des Ancien Régime veränderten sich die Anstalten oder verschwanden. Auch in Nassau gab es im 18. Jahrhundert zahlreiche Zwangsanstalten, etwa in Diez, Dillenburg, Hachenburg, Weilburg und Wiesbaden. Diese Einrichtungen waren oft mit Wirtschaftsunternehmen verbunden, in denen sowohl Insassen als auch die lokale Bevölkerung Beschäftigung fanden. Der Autor untersucht in seiner Dissertation die Gründung, Verwaltung, bauliche Einrichtung und Finanzierung dieser Anstalten sowie die wirtschaftliche Entwicklung der angeschlossenen Manufakturen. Anhand von Einzelschicksalen beschreibt er eindringlich die Lebens- und Haftbedingungen der Insassen. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit die Waisen-, Zucht- und Arbeitshäuser ihren Aufgaben gerecht wurden. Das anschaulich geschriebene Werk
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Zuchthäuser, Armenanstalten und Waisenhäuser in Nassau, Ulrich Eisenbach
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- Erscheinungsdatum
- 1994
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