Pädagogische Schriften
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Der Spätaufklärer und Sturm-und-Drang-Gegner Johann Karl Wezel (1747-1819) hinterließ ein umfangreiches dichterisches, essayistisches und philosophisches Werk; es ist zugänglich und großenteils neu ediert. Seine pädagogischen Schriften dagegen sind kaum mehr greifbar, ja fast vergessen. Hier werden zum ersten Mal die vier erziehungstheoretischen Essays aus den Dessauer Pädagogischen Unterhandlungen (1778), ferner sechs Wezel zuzuschreibende Abhandlungen über allgemeine und philanthropische Erziehung (1779) sowie vier Beiträge zum Dessauer Lesebuch für die Jugend (1778-1780) neu gedruckt. Die Einführung erläutert Wezels pädagogische Ansichten geschichtlich und erziehungstheoretisch - auch im Hinblick auf Rousseau, Locke, Kant, Basedow, Campe und Schlosser. Aspekte dieser Theorien zeigen sich vielfach in Wezels dichterischen Werken. Zum Kontext gehören Basedows Philanthropin in Dessau und Reiches Dessauer Buchhandlung der Gelehrten. Wezels Zensurschwierigkeiten mit Robinson Crusoe , der Streit mit Campe und das negative zeitgenössische Echo auf seine anthropomorphe Auffassung von Religion ergänzen das Bild eines literarischen Außenseiters, der ein hellsichtiger und scharfer Kritiker seiner Zeit war.