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Blinde Flecken in der Beurteilungspraxis?

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Verfahren der Potentialbeurteilung wie das Assessment Center sind in deutschen Unternehmen weit verbreitet, aber keineswegs unumstritten. Die Praxis und die wissenschaftliche Kritik haben sich im Laufe der vergangenen Jahre wechselseitig bereichert. In der vorliegenden Arbeit wird ein Brückenschlag zwischen systemtheoretischen Perspektiven und qualitativen empirischen Daten aus der Unternehmenspraxis versucht. Mit Hilfe der Metapher des blinden Flecks sollen Möglichkeiten des hierarchiefreien Beobachtens entwickelt werden, um die Rolle von Personalentwicklern in den Unternehmen aus einem bisher ungewohnten Blickwinkel neu zu konzipieren: statt Streben nach immer höherer technischer Perfektion in der Selektionspraxis Übernahme unternehmensinterner Consulting-Funktionen. Wer bereit ist, seine eigene Praxis auch einmal mit den Augen eines Außenstehenden wahrzunehmen, wird sehen, was er im Alltag möglicherweise nur ahnt: seine blinden Flecken in diversen Entscheidungsprozessen. Eine solche Distanz kann niemals in die operative Entscheidung selbst eingebaut werden. Doch sie könnte zu einem Impuls für die Neupositionierung der Funktionen Personal- und Führungskräfteentwicklung im Netzwerk von Stäben und Linien werden.

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1996

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