Die Norm als Tatsache
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Hans Kelsen war der Hauptvertreter der rechtstheoretischen Strömung der 'Reinen Rechtslehre'. Den Zentralbegriff seiner Lehre, die Norm, rekonstruiert der Verfasser im ersten Teil seiner Studie. Er zeigt, daß die Theorie Kelsens in vier Phasen eingeteilt werden kann, denen jeweils unterschiedliche Normkonzeptionen entsprechen. Im zweiten Teil der Arbeit wird untersucht, welche dieser Konzeptionen nicht nur im Rahmen der Reinen Rechtslehre, sondern auch unter allgemeinen erkenntnistheoretischen Aspekten vorzuziehen ist. Heidemann entscheidet sich für die neukantisch orientierte Konzeption der Norm als eines normativen Urteils, die Kelsen in den zwanziger Jahren entwickelt hat. Unter Rückgriff auf die sprachanalytische Methode aktualisiert der Verfasser diesen Normbegriff und rekonstruiert die Norm als eine 'modale Tatsache'. Die Studie ist nicht nur als Beitrag zur Reinen Rechtslehre von Interesse. Sie bereichert mit ihrem neuen Normbegriff auch die Diskussion um die Wahrheitsfähigkeit normativer Sätze.