Distanzierte Verstrickungen
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Der scheinbar paradoxe Begriff „Distanzierte Verstrickungen“ bezeichnet ein zentrales Problem soziologischer Forschung: Soziologie zu betreiben setzt Distanz voraus und schafft Distanz - und doch bleiben die Forschenden stets auf eigentümliche Weise mit ihrem Gegenstand verstrickt. Sie stehen nachhaltig vor der Herausforderung, sich die eigene gesellschaftliche Verstricktheit zu vergegenwärtigen, wenn sie die für wissenschaftliche Objektivierung unabdingbare Distanz erreichen wollen. In diesem Band zeigen 22 Autor/inn/en anhand exemplarischer Themen, wie sie auf diese Herausforderung reagieren - und sie ehren mit ihren Beiträgen zugleich den prominenten deutschen Soziologen Peter R. Gleichmann, der in diesem Jahr sein 65. Lebensjahr vollendet und der das Verstrickungsparadox in seinem Forscherleben selbst vielfach reflektiert hat. Die Aufsätze gruppieren sich um die wichtigsten Arbeits- und Interessengebiete Gleichmanns: Es geht um soziologisches Orientierungswissen, um wissenssoziologische Perspektiven und die Produktion von wissenschaftlichem Wissen, um die gebaute Umgebung der Menschen, um ihre künstlerischen und kulturellen Hervorbringungen sowie um Zivilisierungsprobleme, Fragen der Gewalt und der Verhinderung des gegenseitigen Tötens.