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Sozialpädagogen im Nationalsozialismus

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Warum haben Sozialpädagogen im Nationalsozialismus mitgemacht? Ausgangspunkt dieser Fallstudie sind die Erinnerungen ehemaliger Berufsangehöriger aus der sozialpädagogischen Bewegung der 20er Jahre. Der Autor vollzieht damit einen Wechsel der Forschungsperspektive: von den traditionellen Quellenstudien der Theoretiker- und Theoriegeschichte zur qualitativ-empirischen Rekonstruktion der Haltungen und Stile von Berufspraktikern. Auf diese Weise gelangt die Studie zu einer substantiellen Erweiterung und Neubewertung der Problematik von Kontinuität und Diskontinuität. Im Zentrum der Arbeit steht eine Gruppendiskussion mit ehemaligen Fürsorgerinnen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen über ihre Berufstätigkeit in der Weimarer Zeit und in der NS-Zeit. Bei den Diskussionsteilnehmern handelt es sich um Mitglieder der Gilde Soziale Arbeit. Aus dieser Gruppendiskussion werden auf dem Wege texthermeneutischer Interpretationen insgesamt vier Fallrekonstruktionen erarbeitet. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Berufspraktiker die Krise des Weimarer Wohlfahrtsstaats und die Folgen des nationalsozialistischen Machtantritts wahrgenommen haben und welche Chancen und/oder Behinderungen sich daraus für die Verwirklichung ihrer beruflichen Ideale und Fähigkeiten ergaben. Die Interpretation berufsbiographischer Erzählungen und Rechtfertigungen eröffnet insgesamt neue Einblicke in die berufskulturell geprägten Muster der (Neu-)Orientierung im Nationalsozialismus.

Parameter

ISBN
9783779912057

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Buchvariante

1997

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