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Freiheit hinter Mauern

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Mädchen, die in einem geschlossenen Heim untergebracht waren, erzählen in Interviews aus ihren Lebensgeschichten. Ihre retrospektiven und subjektiven Beurteilungen geben detaillierte Aufschlüsse darüber, wie der erzwungene Heimaufenthalt individuell sehr verschieden erlebt und mit zeitlicher und räumlicher Distanz verarbeitet und beurteilt wird. Ein Blick in die Sozialgeschichte von ausgrenzenden Räumen und auf die aktuelle Diskussion macht Traditionen und Problematiken der geschlossenen Unterbringung, aber auch der Erwartungen an den Erfolg dieser Maßnahme deutlich. Die Jugendhilfe, die über einen Entzug von Freiheit zum rechten Gebrauch von Freiheit erziehen soll, befindet sich dabei in einem Rechts- und Kompetenzstreit mit Bereichen der Justiz und der Psychiatrie. Abschließende oder eindeutige Antworten auf die Frage, ob geschlossene Einrichtungen notwendig oder psychologisch-pädagogisch sinnvoll sind, können aus den Äußerungen der Mädchen nicht abgeleitet werden. Die ambivalenten Erfahrungen der Mädchen spiegeln vielmehr Kontingenzen und Widersprüchlichkeiten hinsichtlich der Indikation, der Einweisungspraxis und der Einweisungsbegründungen von geschlossener Unterbringung, aber auch der Frage nach dem Erfolg wider. Die hier vorliegende Untersuchung ist nicht nur für MitarbeiterInnen der Jugendhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und für JuristInnen aufschlußreich, sondern ebenso für alle, die an einer kritischen Evaluation des Konzepts geschlossener Unterbringung interessiert sind. Inhalt: 1. Wissen wollen. 2. Einsperren, absperren, wegschließen. Geschichte der Ausgrenzung von Kin-dern und Jugendlichen. Armut und Arbeit. Armen- und Waisenkinderfürsorge. Seelenrettung. Rettungsbehauptung im 19. Jahrhundert. Wissen ist Macht. Psy-chologisierung und Medizinisierung. Der Staat greift ein. Zwangs- und Fürsorge-erziehungsgesetze. Recht auf Erziehung. Fürsorgeerziehung in der Weimarer Republik. Selektion und Säuberung. Heimerziehung im faschistischen Deutschland. Rückgriff auf Bewährtes. Heimerziehung nach dem 2. Weltkrieg. Reform der Heimerziehung. Die Heimkampagne und deren Folgen. Reform mit Verspätung. Heimerziehung für Mädchen. Zusammenfassung. 3. Der schwarze Peter. Zuständigkeiten von Justiz, Psychiatrie und Jugendhilfe. Spannungsverhältnis von Jugendhilfe und Justiz. Spannungsverhältnis von Jugend-hilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ungefragte Antworten und unbeantwortete Fragen. Abschließend. 4. Innen und Außen. méthodos - der Weg. Einweisung in ein geschlossenes Heim. Geschlossenheit. Abhauen - Weglaufen - Einsperren - Verschließen. Schließlich. 5. Der Blick zurück. Retrospektive Betrachtungen. Wie das Leben so spielt. Lebensverläufe. Was bleibt? Subjektive Deutungen. Freiheit hinter Mauern? 6. Zum Schluß.

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Freiheit hinter Mauern, Sabine Pankofer

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Erscheinungsdatum
1997
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