Schulische Erziehungshilfe durch regionale sonderpädagogische Förderzentren in Schleswig-Holstein
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Die Studie beginnt mit einer kritischen Betrachtung von Entwicklungen in der Sonderpädagogik zu neuen Formen der Hilfe für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf durch regionale Förderzentren. In einer explorativen Felduntersuchung wurden Daten zum sonderpädagogischen Förderbedarf von 72 Schülerinnen und Schülern aus 14 regionalen Erziehungshilfeprojekten an Förderzentren erhoben. Merkmale der Erziehungshilfeprojekte wurden erfasst. Die Effekte der Intervention wurden in einem Kontrollgruppendesign mit Messwiederholung sowie einer anschließenden 2x2 Varianzanalyse untersucht. Die Ergebnisse weisen den vermuteten sonderpädagogischen Förderbedarf über verschiedene Erhebungsinstrumente nach. Die durchgeführten Interventionen beinhalteten Beratung und Kooperation mit Klassenlehrerinnen und - lehrern, Eltern, sozialen Diensten als auch Förderstunden mit den Kindern. Nach einem Förderzeitraum von 6 Monaten konnten keine signifikanten Fördererfolge im Hinblick auf die Verhaltensprobleme der Schülerinnen und Schüler festgestellt werden. Dieses Ergebnis könnte durch einen zu kurzen Interventionszeitraum oder durch im Verhältnis zur Verhaltensproblematik zu unspezifische Interventionen erklärt werden. Interviewaussagen der Förderlehrkräfte sprechen für die letztere Interpretation. In der abschließenden Diskussion der Ergebnisse gelingt es dem Autor auf Basis sowohl seiner hermeneutischen als auch empirischen Analysen, Perspektiven einer sich entwickelnden integrativen schulischen Erziehungshilfe aufzuzeigen. Er fasst seine Ergebnisse in 35 Thesen zusammen. Der Text ist als grundlegend für die Weiterentwicklung integrativer schulischer Erziehungshilfe anzusehen.