Lateinamerika in Periodika deutscher Regionen
Autoren
Mehr zum Buch
Diese Monographie gibt die Ergebnisse eines Forschungsprojektes wieder, das sich mit dem Bild Lateinamerikas in deutschen Zeitungen und Zeitschriften befasst. Behandelt wird dabei eine Periode des Umbruchs in Lateinamerika: die Epoche, in der die bourbonischen Reformen die alte Kolonialgesellschaft veränderten und Unabhängigkeitsrevolutionen die spanische bzw. portugiesische Herrschaft stürzten und neue Nationalstaaten entstanden. Die Quelle „Periodika“ ist für eine solche Untersuchung besonders geeignet, weil sich in ihr längerfristige Entwicklungen widerspiegeln. Zudem wurden Zeitungen und Zeitschriften mehr gelesen als einzelne Reisebeschreibungen und wissenschaftliche Werke. Man diskutierte anhand lateinamerikanischer Beispiele die Errichtung von Republiken und ihre Verfassungen. Man erhoffte sich den wirtschaftlichen Aufschwung deutscher Regionen durch Exporte in den befreiten Kontinent und wollte daher über die geographischen, demographischen und sozialen Verhältnisse sowie die Mentalität seiner Bewohner möglichst viel wissen. Untersucht wird, in welcher Kategorie von Periodika wann, wie häufig und über welche Region in Lateinamerika berichtet wurde und von welchen politischen Ereignissen und wirtschaftlichen Konjunkturen das Interesse an Lateinamerika abhing. Das Buch gibt Auskunft über die Themenwahl wie Tagespolitik, Wirtschaft, Geographie, Bevölkerungsstatistik, Personen und Sitten der iberoamerikanischen Gesellschaft einschließlich der Geschlechterverhältnisse. Welche Stereotypen von „dem Kreolen“, „dem Indianer“, „dem Mischling“ und „dem Neger“ dominierten die Darstellungen, und was sagen sie uns über das Selbstverständnis der Europäer in Abgrenzung von anderen Kulturen?