Briefe an Johann Christoph Gottsched
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Friedrich Melchior Grimm (1723-1807) ist mit seiner berühmten Correspondance Litteraire, einer unentbehrlichen Quelle der Aufklärungsforschung, mehr in die französische als in die deutsche Literaturgeschichte eingegangen. Die hier erstmals vollständig veröffentlichten 41 Briefe Grimms an Gottsched und die Gottschedin sind von besonderem Interesse, weil sie seine Entwicklung vom Gymnasiasten in Regensburg (1741) bis zum literarischen Korrespondenten in Paris (1754) dokumentieren. Gottsched ist für Grimm das große, bewunderte Vorbild, das ihn auch zum Studium in Leipzig motiviert (1742-45) und seine literarischen Versuche in deutscher Sprache fördert und publiziert. Anhand der Briefe Grimms läßt sich der erstaunliche Weg dieses Regensburger Pfarrersohns nachzeichnen, der 1749 nach Frankreich geht, wo er sehr schnell engen persönlichen Kontakt zu Rousseau und Diderot findet und zum bedeutenden Kulturvermittler zwischen Frankreich und Deutschland wird. Symptomatisch für seine volle Integration in die Pariser Literaturszene ist, daß die Briefe Grimms an Gottsched, die eine Fülle neuer Details enthalten, bis Herbst 1752 in deutscher und fortan in französischer Sprache abgefaßt sind.