Der große Zwang zur kleinen Freiheit
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„Der große Zwang zur kleinen Freiheit“ - dieser Titel der perspektivenreichen Beobachtungen beruflicher Bildung von Karlheinz A. Geißler und Frank Michael Orthey pointiert einen der Umschlagprozesse unserer Moderne: die aufgeklärt erkämpften kleinen Freiheiten schlagen in einen großen Zwang zur Freiheit um. Berufliche Bildung hat mit beidem zu tun: mit den kleinen Freiheiten ('der Subjekte') und den großen Zwängen (der 'Systeme'). Und sie bekommt für beide - für Subjekte und Systeme - immer größeres Gewicht. Das Buch stellt diese Modernisierungsdynamiken facettenreich dar - und es spürt gleichzeitig immer auch den Grenzen und Illusionen des beruflichen Lernens nach. Während Politiker den „Rohstoff Geist“ beschwören. die Unternehmen ihre Mitarbeiter immer mehr lernen lassen und nun selbst zu „lernenden Organisationen“ werden wollen, setzt sich die Krise der beruflichen Erstausbildung fort. Die Autoren nehmen zur Ausleuchtung dieser Situation subjektorientierte oder systemtheoretisch inspirierte Perspektiven ein. Thematisch wird ein Bogen aufgespannt, der von der Schule und ihrem Schein über den dominierenden Trend zur „Immer-Weiterbildung“ „bei laufendem Betrieb“ zum „auslaufenden Betrieb“ der Erstausbildung im Dualen System reicht. Sie rücken die neue berufspädagogische Attraktivitätsformel, die 'Lernende Organisation' und die Steuerungshoffnungen, mit denen Bildung ständig überfordert wird in den Beobachterblick. Zielgruppe: Lehrende und Lernende an Universitäten - LehrerInnen - Aus- und WeiterbildnerInnen - TrainerInnen und BeraterInnen