Neuronale Kunstgeschichte
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„Wozu hat der Mensch zwei Augen?“ fragte sich Ernst Mach 1866. Für Clausberg stellt sich die Frage: Wozu hat der Mensch zwei Hirnhälften? Die Erforschung von Hirnasymmetrien spielt heute eine Schlüsselrolle in den Neurowissenschaften. Letzte Forschungsergebnisse aus den Neurowissenschaften werden auf das Riesenarchiv der Kunstgeschichte übertragen. Der Stoff reicht von spätantiken Bilderzählformen bis zu Gemälden von Magritte und Dalí. Erstmals wird ein neuer Kontext für die Erfindung der Perspektive und neue Interpretationszugänge zu berühmten Werken von Piero della Francesca, Rembrandt, Velasquez und Manet geboten. Zugleich sind wesentliche Einsichten der Optik, Physiologie und Erkenntnistheorie seit Kepler und Descartes berücksichtigt. Dieser interdisziplinäre Ansatz soll mit Blick auf die Kunstwissenschaft zeigen, wie wichtig die neuronalen Voraussetzungen der Bildkunst sind, und der Neurowissenschaft wird nahegelegt, Artefakte nicht einfach als Schnappschüsse zerebraler Verhältnisse zu betrachten.