"... und der muss deutsch sein ..."
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Dass die fast generell Frauen und Nichtdeutsche vom Beitritt ausschließenden Korporationen auch in Hamburg seit einigen Jahren mit eigenen Listen zu den StudentInnenparlamentswahlen antreten, wäre noch vor 15 Jahren kaum denkbar gewesen. Spätestens seit Mitte der 80er Jahre und besonders nach der Wiedervereinigung Deutschlands vergrößerte sich die Bedeutung der noch unter dem Einfluss der 68er-Studentenbewegung stark zurückgedrängten Burschenschaften wieder. Die meisten Burschenschaften setzten seit jeher auf Werte wie Vaterland, Tradition, Wehrhaftigkeit und Ehre, aber auch die in den Korporationsverbänden verbreitete Tendenz, eine führende Rolle in der Gesellschaft einnehmen zu wollen, scheint unter dem Eindruck der propagierten Eliteuniversität mit Studienbeschränkungen und -gebühren durchaus nicht mehr als ein Anachronismus zu gelten. Die AutorInnen (Mitglieder der Arbeitsgruppe studentischer Verbindungen an der Universität Hamburg und AbsolventInnen unterschiedlicher Fachrichtungen) bieten nicht nur einen detaillierten Überblick über die Korporationsverbände Hamburgs seit der Universitätsgründung, sondern stellen auch exemplarisch (Nazi-)Karrieren 'Alter Herren' und Verstrickungen von Hamburger Korporierten mit der neofaschistischen Szene dar. Zudem wird die Entstehungsgeschichte der studentischen Verbindungen erfasst und ein Einblick in ihre Bräuche und Rituale gegeben.