Untersuchungen zur Psychostilistik

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Nur wenige Monate des Jahres 1926 dauerte der Briefwechsel zwischen den drei Dichtern. Dennoch markiert er einen Höhepunkt der persönlichen und literarischen Entwicklung Marina Cvetaevas, Rainer Maria Rilkes und Boris Pasternaks - Grund genug, sich intensiv mit ihm auseinander zu setzen. Jedoch fehlt bisher ein Analyseverfahren, das die tiefe emotionale Beziehung und das hohe künstlerische Niveau des Briefwechsels gleichermaßen berücksichtigt. Mit der Psychostilistik entwickelt der Göttinger Slavist Ulrich Hepp eine neue Untersuchungsmethode, die Erkenntnisse der Sozialpsychologie und Psychoanalyse mit einer präzisen Stilanalyse verknüpft. Am Beispiel des deutsch-russischen Dreierbriefwechsels setzt er sein Untersuchungsverfahren in die Tat um und ordnet ihn in das fließende Kontinuum zwischen der Authentizität historischer Personen und literarischer Fiktion ein. Mit der Psychostilistik schafft Hepp ein geeignetes Instrumentarium, das beiden Komponenten des Briefwechsels zwischen Literaten - als Kunst- und als Beziehungsform - gerecht wird.