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Gauner- und Diebslisten

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Die Veröffentlichung ist der Geschichte einer im 18. Jahrhundert zahlreich verbreiteten, heute jedoch wenig bekannten Quellengruppe gewidmet: den sogenannten Gauner- und Diebslisten. Dabei handelt es sich um für den behördlichen Gebrauch gedruckte Registrierungs- und Identifizierungshilfen, die bei der Kontrolle der mobilen Randgruppen und Unterschichten bzw. des sogenannten Vagantentums zum Einsatz kamen. Auf den ersten Blick wurzeln sie in dem „kriminalpolitischen“ Fahndungsinstrument des Steckbriefs und multiplizieren diesen gleichsam. Ihr Zweck reicht jedoch weit über die konkrete Fahndung nach „Verbrechern“ hinaus. Die Gauner- und Diebslisten sind als ein typisches Instrument frühneuzeitlicher Policey einzuordnen, das im Kontext der zahllosen Listen, Tabellen und Formulare steht, mit denen die Obrigkeiten Informationen für weitere Normgebung sammeln und gleichzeitig Normdurchsetzung sicherstellen wollten. Teil 1 der Veröffentlichung erarbeitet die Grundlagen einer Geschichte der Personenerfassung, -identifizierung und -fahndung vor dem 19. Jahrhundert, faßt die Ergebnisse der Beschäftigung mit den Gauner- und Diebslisten des 18. Jahrhunderts zusammen und versucht, Perspektiven für die weitere Arbeit mit dem Material aufzuzeigen. Teil 2 präsentiert das zusammengetragene Quellencorpus in Form eines Repertoriums, das sämtliche Listen einem einheitlichen Muster folgend beschreibt und die bekanntgewordenen Standorte nachweist. Teil 3 gibt eine Liste des zu seinen Lebzeiten weithin bekannten württembergischen Amtmanns und „Gaunerjägers“ Georg Jacob Schäffer als Faksimile wieder.

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2001

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