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Am 19.3.2001 fand in Berlin der Zusammenschluss der fünf Gewerkschaften DAG, DPG, hbv, ötv und IG Medien zur Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver. di statt. Bis zu diesem Akt war es ein weiter, steiniger und für viele Mitglieder und Außenstehende nicht selten schwer durchschaubarer Weg. Berndt Keller zeigt, dass die 'Logik' der Vereinigungsaktionen nicht nur für externe Beobachter nicht immer eindeutig war und eher macht- und einflusstheoretischen Imperativen folgte. Sein Buch bietet eine übersichtliche Darstellung und Untersuchung der vielfältigen Gründe für die aktuellen Zusammenschlüsse: Zusammenlegung von Ressourcen in Zeiten abnehmender Mitgliederzahlen und sinkender Organisationsgrade, Nachvollzug erheblicher Strukturveränderungen der Wirtschaft und damit der Arbeitsmärkte bzw. des tayloristisch-fordistischen Produktionssystems in der eigenen Organisationsstruktur; Antwort auf zunehmende Arbeitslosigkeit, Flexibilisierungsforderungen der Arbeitgeberverbände und Deregulierungsversuche der Regierung, welche die mindestens seit Mitte der 80er Jahre bestehenden Tendenzen der Dezentralisierung bzw. Verbetrieblichung fördern und die labile Machtbalance innerhalb der Arbeitsbeziehungen zuungunsten der Gewerkschaften verändern. Kellers Beitrag, der als Analyse eines noch im Gang befindlichen Prozesses zugleich wissenschaftliches Neuland betritt, stellt den Versuch dar, die Wissenslücke über einen epochemachenden Vereinigungsprozess ein Stück weit zu schließen und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung zu geben.
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ver.di: Triumphmarsch oder Gefangenenchor?, Berndt Keller
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2001
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- Titel
- ver.di: Triumphmarsch oder Gefangenenchor?
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Berndt Keller
- Verlag
- VSA-Verl.
- Erscheinungsdatum
- 2001
- ISBN10
- 3879758352
- ISBN13
- 9783879758357
- Kategorie
- Wirtschaft
- Beschreibung
- Am 19.3.2001 fand in Berlin der Zusammenschluss der fünf Gewerkschaften DAG, DPG, hbv, ötv und IG Medien zur Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver. di statt. Bis zu diesem Akt war es ein weiter, steiniger und für viele Mitglieder und Außenstehende nicht selten schwer durchschaubarer Weg. Berndt Keller zeigt, dass die 'Logik' der Vereinigungsaktionen nicht nur für externe Beobachter nicht immer eindeutig war und eher macht- und einflusstheoretischen Imperativen folgte. Sein Buch bietet eine übersichtliche Darstellung und Untersuchung der vielfältigen Gründe für die aktuellen Zusammenschlüsse: Zusammenlegung von Ressourcen in Zeiten abnehmender Mitgliederzahlen und sinkender Organisationsgrade, Nachvollzug erheblicher Strukturveränderungen der Wirtschaft und damit der Arbeitsmärkte bzw. des tayloristisch-fordistischen Produktionssystems in der eigenen Organisationsstruktur; Antwort auf zunehmende Arbeitslosigkeit, Flexibilisierungsforderungen der Arbeitgeberverbände und Deregulierungsversuche der Regierung, welche die mindestens seit Mitte der 80er Jahre bestehenden Tendenzen der Dezentralisierung bzw. Verbetrieblichung fördern und die labile Machtbalance innerhalb der Arbeitsbeziehungen zuungunsten der Gewerkschaften verändern. Kellers Beitrag, der als Analyse eines noch im Gang befindlichen Prozesses zugleich wissenschaftliches Neuland betritt, stellt den Versuch dar, die Wissenslücke über einen epochemachenden Vereinigungsprozess ein Stück weit zu schließen und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung zu geben.