Spieler ohne Stammplatzgarantie
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Unternehmen umwerben hoch qualifizierte Mitarbeiter mit horrenden Gehältern, um sich dann wieder mit horrenden Abfindungen von ihnen zu trennen. Marktwirtschaftlicher Darwinismus pur nach dem Motto: Nur die stärksten Spieler überleben! Aggressive Kündigungspolitik bei nachlassender Konjunktur oder Fusionen, Rationalisierung und interner Wettbewerb im Unternehmen bis an die Belastungsgrenze - die Schwächeren sind nicht gefragt. Aber nicht nur die Unternehmen machen Druck, auch die Mitarbeiter haben sich geändert. Es geht ihnen um viel mehr als schnelles Geld oder sichere Arbeitsplätze. Im Mittelpunkt stehen die Optimierung des eigenen Lebenslaufs und die individuelle Lebensgestaltung. Die neuen Mitarbeiter sind Opportunisten. Sie nutzen die Chancen, die sich ihnen bieten, ohne Rücksicht auf andere und ohne Rücksicht auf die Unternehmen. Was allein zählt, ist der eigene Marktwert! Eine Stammplatzgarantie gibt es in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr - weder für Mitarbeiter noch für Unternehmen. Unternehmen wie Mitarbeiter, Politiker und Interessensverbände müssen sich umstellen. „Darwiportunismus“ nennt Christian Scholz die künftige Basis für einen neuen sozialen Kontrakt im Arbeitsleben. Scholz erklärt in seinem Buch den logischen Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen Darwinismus und Opportunismus und verbindet sie zum Darwiportunismus. Er ist Grundlage für auf den ersten Blick verblüffende und provozierende Gestaltungsvorschläge. Denn laut Scholz gibt es keinen Grund zum Jammern oder zu gegenseitigen Vorwürfen. Es geht darum, eine Welt zu gestalten, in der Unternehmen und Mitarbeiter ihren eigenen Interessen nachgehen und gerade so die Potentiale der wechselseitigen Freiheiten nutzen können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.