"Wer erzählt, muß an alles denken"
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In der methodischen Verbindung von close reading und differenzierter Strukturanalyse untersucht Katja Leuchtenberger die konstitutiven Erzähltechniken in Uwe Johnsons Frühwerk. Sie überprüft sowohl ihre Wirkung auf das Rezeptionsverhalten des Lesers als auch ihre Relevanz für die jeweils erzählte Geschichte. Unter Einbeziehung unveröffentlichten Archivmaterials lenkt sie den Blick direkt in die Werkstatt des Autors, auf die konkrete Machart und literarische Haltbarkeit seiner Texte. So wird eine überraschende Neubewertung der künstlerischen Entwicklung Johnsons jenseits tradierter Etiketten möglich, die mit den »Zwei Ansichten« insbesondere das bisherige Stiefkind der Forschung rehabilitiert. Die konsequent am Leser orientierte, methodisch und sprachlich klare Darstellung bietet spannende Einsichten und nützliche Lektürehilfen.