Kritik der neuen Medien
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In einer Zeit, wo der Medienbegriff universell zu werden droht, wird eine Kritik der neuen Medien nötig. Gegen deren eschatologische Perspektive erinnert Jochum daran, daß das eschaton eine unübersteigbare Grenze unserer Welt markiert, die die Frage nach dem Jenseits offen hält. Neue Medien und Eschatologie, das klingt wie die Zusammenstellung einander widerstreitender Begriffe: hier die neuen Medien, die unseren Alltag telematisch umzugestalten beginnen, und dort die religiöse Dimension einer Eschatologie, die nicht vom Alltag spricht, sondern von den letzten Dingen, wenn sich am Ende aller Zeiten das transzendente Ziel der Geschichte enthüllen wird. Was könnte einander ferner sein als ein alltäglicher Umgang mit den neuen Medien und jenes eschaton, jenes Äußerste und Letzte einer aus dem Christentum hervorgegangenen Geschichtstheologie? Aber diese Ferne ist nur eine scheinbare. Wer genauer hinsieht, muß erkennen, daß die Attraktivität der neuen Medien sich eben nicht aus ihrem schieren Gebrauch speist, sondern aus dem theologischen Versprechen, das eschaton mit eigenen Mitteln herbeiführen zu können, um den Menschen von seinem Leib und einer Welt zu erlösen, die ihm auf Schritt und Tritt Grenzen setzen.