Der Situationsansatz im Zeitvergleich und Längsschnitt
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Die empirische Evaluation, die überwiegend quantitativ gestaltet ist, folgt der Methodologie der ökologischen Perspektiven in den Sozialwissenschaften. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, beruhen die gewonnenen Erkenntnisse auf einer großen Anzahl von Informationsquellen (vgl. Untertitel des Buchs) und Items mit vielfältigen daraus abgeleiteten Skalen. Die Studie erlaubt einen Zeitvergleich bei 6-jährigen Kindergartenkindern zwischen 1997 und 2001 und einen Längsschnitt bis zum Ende der Grundschulzeit im Osten Deutschlands. Die Ergebnisstruktur ist zweigeteilt: Einerseits wird überprüft, ob der in der Kindergartenforschung vieldiskutierte curriculare Ansatz ,, situationsansatz„ (im Sinne der Forschungsgruppe . Kindersituationen“ um Zimmer) nachhaltige Wirkung zeigt. Eine erste externe empirische Evaluation (Wolf, Becker & Conrad, 1999) führte am Ende einer intensiven Intervention durch . Kindersituationen" in wichtigen Aspekten zu deutlichen Effekten. In der vorliegenden zweiten Evaluationsstudie gibt es zwar immer noch wichtige Domänen, in denen sich der Situationsansatz bemerkbar macht, aber in anderen Bereichen ergeben sich keinerlei Auswirkungen. Daraus leitete sich die Schlussfolgerung ab, dass es bereichspezifisch erhebliche Unterschiede in der Wirkung der Situationsansatzes gibt. Andererseits werden - unabhängig vom möglichen Einfluss des Situationsansatzes ~ über die gesamten Stichproben hinweg grundlegende Konzepte und Konstrukte der Kindheit analysiert. Dies betrifft u. a. folgende thematische Schwerpunkte: - Gewährung von Autonomie - Persistenz Sozialverhalten der Kinder - Interaktionen 6-jähriger Kinder - Verhalten 6-jähriger Kinder - Erzieherische Zielvorstellungen - Qualität von Kindertagesstätten Gerade in der vergleichenden Analyse der bei den äußerst differenzierten Evaluationsstudien 1997 und 2001 und im Längsschnittansatz liegen der große Gewinn für die empirische Kindheitsforschung.