Unternehmensbewertung zwecks Indexkonstruktion

Indizes erfreuen sich seit einigen Jahren eines ambivalenten Interesses in Deutschland. Auf der einen Seite horchen jeden Abend Millionen von Anlegern auf, sobald die höchsten Dividendenausschüttungen und spektakulärsten Kursverluste primär von Titeln im DAX in der „Börse im Ersten“ verkündet werden. Auf der anderen Seite existieren zahlreiche Indizes, welche der Öffentlichkeit jedoch weitgehend unbekannt sind. Regionalindizes fristen größtenteils ein solches Schattendasein. Sie konzentrieren sich auf die Messung der Wirtschaftsentwicklung eines Teilbereiches eines Nationalstaates, wie bspw. die eines Bundeslandes. Die vorliegende Arbeit greift dieses Manko auf und befasst sich mit der Konzeption und anschließenden praktischen Konstruktion eines regionalen Index am Beispiel von 40 ausgewählten mittelständischen Unternehmen des Freistaates Sachsen. Zunächst wird theoretisch ausgearbeitet, aus welchen Komponenten ein derartiger Index bestehen sollte und mit welcher Unternehmensbewertungsmethodik die Indexgesellschaften über einen Zeitraum von fünf Jahren evaluiert werden können. In der anschließenden praktischen Indexkonstruktion werden die Indexgesellschaften mit Hilfe einer marktorientierten Methodik bewertet. Fünf verschiedene Multiplikatoren (P/E, P/CF, EV/EBITDA, P/BV bzw. EV/S) werden verwendet, um die hypothetische Entwicklung der Indexgesellschaften aggregiert in einer Indexzahl auszudrücken. Der Verlauf des auf diese Weise konstruierten regionalen Index wird abschließend mit dem des Leitindex CDAX verglichen. Die Arbeit zeigt, wie die mit einer derart innovativen Indexkonstruktion einhergehenden Detailfragen und Probleme zu beantworten und zu lösen sind. Parallel soll sie mittelständischen Unternehmen, welche mit dem Gang an die Börse liebäugeln, eine interessante und zugleich günstige Alternative aufzeigen, um verstärkte Aufmerksamkeit auf eine Region im Allgemeinen bzw. das jeweilige Unternehmen im Speziellen zu lenken.