"Gott dem Erlöser und den Gottesdiensten der Reformierten gewidmet 1753"
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Anhand zahlreicher bildlicher und textlicher Originalquellen zeichnet Iris Manso die Geschichte des Baues und der Nutzung der Kirche auf, die für die Evangelisch-Reformierte Gemeinde in Göttingen 1753 entstandenen ist. Neben Albrecht von Haller, dem Initiator des Neubaus einer reformieren Kirche im lutherischen Göttingen der Aufklärung, wird auch erstmals der für die Errichtung verantwortliche Universitätsarchitekt Johann Michael Müller vorgestellt. Individuelle Ereignisse sind stets in den allgemeinen Zusammenhang praktischer sowie theoretischer Entfaltung der Kirchenarchitektur und der historischen Entwicklung gestellt. Dabei treten die speziellen Anforderungen der evangelischen Glaubensgemeinschaften durch ihren Kirchbau in Erscheinung. Kulturgeschichtlich verdient die protestantische Eigenheit der Einführung einer festen Bestuhlung in Kirchen Erwähnung und deren Ausrichtung sowie die Überlegungen zur Positionierung von Altar und Orgel. In den Ländern mit evangelischer Konfession wurden zunächst die vorhandenen mittelalterlichen katholischen Kirchen zu Predigtkirchen umgebaut. So wird verständlich, dass architektonische Innovationen vor allem in protestantischen Kirchenneubauten verwirklicht werden konnten. In Göttingen traf dies auf die Evangelisch-Reformierte Gemeinde zu, die sich eine ihrem Verständnis von Gottesdienst und Gemeinschaft am nächsten kommende Bestuhlung mit oktogonalem Zentrum schuf.