Corporate volunteering und professionelles Freiwilligen-Management
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Was in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Thema betrieblicher Umweltschutz war, ist heute das Thema Corporate Social Responsibility. Im Gegensatz zur damaligen Debatte um die Bereitschaft der Wirtschaft, für die ökologischen Folgen der Industrialisierung aufzukommen, geht es den Wi- schaftsunternehmen heute darum, durch soziale Projekte ihre gesellschaftliche Verantwortung zu belegen und sich gleichzeitig als erfolgreiche Akteure im Kontext der Globalisierung darzustellen. Selten wird Corporate Social Respon- bility dabei als eine der drei Säulen der Nachhaltigkeit (ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit) dargestellt, sondern eher als etwas Neues präs- tiert, was abgekoppelt von der eher ungeliebten Debatte um Umweltschutz dazu dienen soll, das gesellschaftliche Image der Unternehmen zu verbessern. Neben ökonomischer Effizienz scheint mit dem gesellschaftlichen Engagement der Unternehmen ein weiteres – sehr modernes – Ziel der Privatwirtschaft auf, das vereinbar ist mit Wettbewerbsfähigkeit und Konkurrenz. Claire Schäfer greift in ihrer Arbeit einen Sonderfall von Corporate Social Responsibility auf, der bisher in den Sozialwissenschaften nur wenig Aufme- samkeit fand. Corporate Volunteering ist ein Bereich von Corporate Social Responsibility, bei dem gesellschaftliches Engagement gezielt in die Untern- mensstrategien integriert und mit wirtschaftlichen Tätigkeiten des Unternehmens verbunden wird. Corporate Volunteering ist somit ein pro-aktiver Prozess der Wirtschaft, der vor allem an den Rändern der Organisation ein erhöhtes Koo- rationspotential notwendig macht und für den sich die Rolle der Freiwilligen- Manager im Sinne eines Schnittstellenmanagements als zentral erweist.