Templerkapelle Iben
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Die Arbeit über die Kapelle der ehemaligen Templerkomturei Iben in Rheinhessen dokumentiert den gegenwärtigen Zustand des Baues, lenkt den Blick auf die aus der französischen Kathedralbaukunst (Reims) direkt importierten Formensprache der Konzeption und der Bauskulptur und ordnet den Bau der Baukunst des Templerordens im 13. Jahrhundert zu. Damit tritt der Ritterorden als Bauherr stärker als es bisher geschehen war, ins Blickfeld der Betrachtung. Einerseits sind eine Reihe von Einrichtungen wie der Komturssitz und die Tresore nur aus der Rolle des Bauherrn im Baugeschehen heraus verständlich, andererseits ist aus dieser Rolle heraus die Ikonographie der Bauskulptur ein wichtiges Dokument für die Spiritualität der Templer als eines Laienordens. Der Templerorden und seine Spiritualität bilden wichtige Kapitel des Buches. Für die Erforschung der Architekturgeschichte des 13. Jahrhunderts erweist sich die kleine Kapelle als Glücksfall. Die Überschaubarkeit des Bauvorhabens in unmittelbarer Nähe der Steinbrüche, die durch ihre Zeichen belegte kleine Zahl von Steinmetzen, die anhand von Versatzmarken rekonstruierbare Organisation des Bauverlaufs, der vermutlich in einem Jahr abgeschlossen werden konnte, lassen das Vorhaben als Modellfall erscheinen, der Schlussfolgerungen für andere Baustellen nahelegt.