Der grausame Gott und seine Dienerin
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Tilmann Moser erlaubt Einblicke in die kommentierten Wortprotokolle einer vierjährigen niederfrequenten psychoanalytischen Körperpsychotherapie mit einer schwer religiös traumatisierten Pfarrerstochter, deren verfolgerisches Gottesbild sie seit ihrer Jugend quälte. Die erschütternden Albträume, die lähmenden Schlafstörungen und die niederdrückenden Lebenseinschränkungen werden detailliert dargestellt. Von besonderem Interesse sind die genaue Wiedergabe von Übertragung und Gegenübertragung, die therapeutischen Krisen und Verstrickungen, die nachgeholten Pubertätskämpfe und das Ringen um die Ablösung gegen Ende der Therapie – samt einer Einschätzung der Ergebnisse des langen Prozesses. Der von der Patientin nach Bandaufnahmen transkribierte Verlauf stellt ein einmaliges Dokument eines gelungenen körperpsychotherapeutischen Verfahrens dar. Die Leser erhalten einen kompletten Überblick über den Verlauf einer psychoanalytischen Körperpsychotherapie in kommentierten Wortprotokollen. Beide Partner des Prozesses stellen sich mit ihren oft schonungslosen Bekenntnissen und Erklärungen einer Öffentlichkeit, die bisher häufig nur auf Vermutungen und Fantasien über die Verstrickungen in Verständnis und Missverständnis, Zuneigung, Wut, Hass, Angst, Ekel und deren Lösung angewiesen war.