Das Buch der verbotenen Bücher

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Die Geschichte der Verbote ist eine Geschichte vom Überleben, so Werner Fuld, der die erste Universalgeschichte der verbotenen Bücher verfasst hat. Gibt die Nachwelt jedem verbotenen Buch die ihm gebührende Würde zurück, wie Tacitus einst prophezeite? Oder lassen die Flammen manche Schrift erst im Licht erstrahlen, die sonst im Dunkeln geblieben wäre? Ovid wurde 13 n. Chr. von Kaiser Augustus verbannt, während auf dem Vatikanischen Index Kant und Gregorovius, jedoch nicht Hitler, Lenin oder Marx zu finden sind. Fuld beleuchtet auch erotische und ketzerische Literatur sowie die Schwarzen Listen der Nazis, in der DDR und der BRD, wo Texte als „staatsgefährdende Schriften“ verboten wurden. Heute werden in Deutschland jährlich etwa 300 Bücher verboten, darunter Bret Easton Ellis’ American Psycho, der erst nach mehreren Gerichtsverfahren 2001 freigegeben wurde. Viele Klassiker, von Goethes Werther bis Nabokovs Lolita, haben turbulente Verbotsgeschichten. Fuld untersucht nicht nur die westliche Welt, sondern auch China, Russland und islamische Länder. Die Liste verbotener Bücher ist weltweit endlos und wächst ständig, was einen umfassenden Blick auf ihre Geschichte rechtfertigt.