Als Kitsch noch Kunst war
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Viele Farbendrucke des 19. Jahrhunderts gelten heute als Kitsch. Damals sah man in diesen Drucken jedoch vor allem die Möglichkeit, Kunst zu reproduzieren und unters Volk zu bringen. 1837 wurde das Patent für den lithographischen Farbendruck eingereicht und zunächst setzte man die aufwendige Technik nur für besondere Anlässe ein. Doch schon ab 1850 gab es farbige Kinderbücher, botanische Darstellungen, Menükarten des Berliner Königshauses, Etiketten oder dekorative Wandbilddrucke. Ab 1870 verschönerten bunte Plakate, Prospekte, Sammelbilder und erste Anzeigen den Alltag. Sie markieren den Anfang der modernen Werbung. Bilder und Text erzählen detailreich in aller Vielfalt von dieser farbenfrohen Seite des Industriezeitalters.