Ein Ansatz zur simulationsgestützten Planung und Bewertung von Lagerreorganisationsmaßnahmen am Beispiel des Lebensmitteleinzelhandels
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Das im Einzelhandel eingesetzte Prinzip der manuellen Kommissionierung aus Paletten- bzw. Durchlaufregalen mit festen Lagerplätzen erfordert eine Anordnung der Artikel gemäß der optimalen Kommissionier-Reihenfolge. Diese Reihenfolge wird bestimmt durch die Stabilitätscharakteristika und Abmessungen des einzelnen Artikels. Die Artikel wechseln dabei permanent, regelmäßig werden Artikel ein- und ausgelistet. Ist für einen neuen Artikel kein passender Lagerplatz verfügbar, erfolgt eine Einsortierung an einer anderen, aus Sicht der Kommissionierung jedoch ungünstigen Position. Diese Zustandsveränderung hat zur Folge, dass in regelmäßigen Zeitabständen Lagerreorganisationen durchgeführt werden. Im Rahmen einer Lagerreorganisation werden alle Artikel aus dem Kommissionierbereich ausgelagert und in optimaler Kommissionier- Reihenfolge wieder eingelagert. Die nachfolgende Dissertation beschäftigt sich mit der Modellierung und Optimierung dieses Prozesses. Es werden Kennzahlen definiert und Algorithmen formuliert, die eine Bewertung bezüglich des optimalen Zeitpunktes für eine Reorganisation ermöglichen und so den Prozess der Lagerreorganisation optimieren. Die Bewertung beruht auf der Approximation eines funktionalen Zusammenhangs zwischen der Leistung in der Kommissionierung, im erforderlichen Nachschubprozess und der Anzahl der ungünstig eingeordneten Artikel. Diese Anzahl wird über die neu definierte Kennzahl „Lagerorganisationsgrad“ quantitativ beschrieben. Anhand von Simulationsexperimenten wird die entstandene Methodik konkretisiert und durch reale Beispiele validiert. Es entsteht ein mathematisches Modell, welches die praxistaugliche und theoretisch fundierte Berechnung von optimalen Reorganisationszyklen ermöglicht.