Vom Konstrukt zum Typus
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Mit der industriellen Revolution wandeln sich die Rahmenbedingungen des Bauens erheblich. Veränderte architektonische Aufgaben, in Form von Museen, Ausstellungshallen oder Bahnhöfen, drängen nebst neuen Konstruktionsweisen und Werkstoffen in eine traditionsgebundene, handwerklich geprägte Denkwelt. Beträchtlichen Einfluss hat vor allem die Institutionalisierung der Ausbildung. In diesem Klima des Aufbruchs zwischen technischen Erfindungen und theoretischer Fundierung entstehen in der Folgezeit revolutionäre und vor allem rationale, einheitliche Konstruktionen. Doch das Zusammenspiel aus Verwissenschaftlichung und neuen Materialien, wie Eisen und Stahlbeton, verändert neben den Konstruktionen vor allem das Konstruktionsverständnis selbst grundlegend. Die Untersuchung zeichnet den Wandel von den zusammengesetzten antiken Stabwerken bis zur direkten und systematisierten Anwendung beispielsweise von Dreiecksmustern nach – vom Konstrukt zum Typus. Anhand zahlreicher zeitgenössischer Quellen verfasst Mario Rinke eine erste Kulturgeschichte des Stabwerks.