Xylographa Bavarica
Autoren
Mehr zum Buch
In der Übergangszeit von der Handschrift zum gedruckten Buch im 15. Jahrhundert stellen die sogenannten Blockbücher eine mediale Sonderform dar. Die xylografischen Drucke überliefern zumeist Werke, die aufgrund ihrer engen Verbindung von Bild und Text mit den Mitteln des typografischen Buchdrucks nicht adäquat vervielfältigt werden konnten. Aber auch für unbebilderte Texte ermöglichte der Holztafeldruck eine nachfrageorientierte Produktion über größere Zeiträume und in kleineren Auflagen, ohne dass ein aufwendiger Neusatz mit Bleilettern erforderlich war. Das Spektrum der in Blockbüchern vermittelten Inhalte ist daher groß und umfasst neben biblischen Themen auch Unterweisungen für die religiöse Praxis und pragmatisches Schrifttum sowohl in lateinischer als auch in deutscher Sprache. Da Blockbücher meist einen geringen Umfang hatten und nur selten in institutionelle Sammlungen gelangten, sind sie in vergleichsweise kleiner Zahl erhalten geblieben. Xylografische Drucke finden sich nicht nur in den großen Bibliotheken in London, New York, Paris und München, sondern häufig auch als Einzelstücke in bibliophilen und musealen Sammlungen unterschiedlicher Träger. Die Bayerische Staatsbibliothek und 13 weitere staatliche, kirchliche und private Sammlungen in Bayern bewahren etwa 90 Blockbücher, die im Katalog detailliert beschrieben und in ihren überlieferungs- und druckgeschichtlichen Kontext eingeordnet sind. Damit werden die Ergebnisse eines von der DFG geförderten Projekts dokumentiert, das an der Bayerischen Staatsbibliothek angesiedelt war und die wissenschaftliche Erschließung und Digitalisierung aller Blockbücher in bayerischen Sammlungen ermöglichte.