Bilanzierung von Kundenbeziehungen
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Nach IFRS 3 hat der Erwerber die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in seinem IFRS-Abschluss anzusetzen und mit ihrem Fair Value zu bewerten, wobei eine positive Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Fair Value des erworbenen Nettovermögens als Geschäfts- oder Firmenwert auszuweisen ist (sog. Kaufpreisallokation). Hierbei strebt der Standardsetter durch eine Entschärfung der Ansatzvoraussetzungen an, dass immaterielle Ressourcen des erworbenen Unternehmens in möglichst großem Umfang als Vermögenswerte selbständig außerhalb des Geschäfts- oder Firmenwerts angesetzt werden. Zu diesen zählen – wie empirische Untersuchungen zeigen – insbesondere kundenorientierte immaterielle Vermögenswerte. Die Ergebnisse des in 2015 vom IASB abgeschlossenen Post-Implementation Review zu IFRS 3 machen deutlich, dass der Ansatz und die Fair Value-Bewertung von kundenorientierten immateriellen Vermögenswerten in der Bilanzierungspraxis große Probleme bereiten. Vor diesem Hintergrund untersucht Johannes Appelmann den Ansatz und die Fair Value-Bewertung von kundenorientierten immateriellen Vermögenswerten im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS kritisch und unterbreitet daran anknüpfend Reformvorschläge.