Schattauers Tochter
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Osnabrück, 1977. Gustav Eckstein eröffnet seinen Schülern Daniela, Eduard und Jutta eine neue Welt, in der die Verführung durch Worte mit einem Mal alles möglich scheinen lässt. Alles andere als selbstlos betrachtet der charismatische Rhetoriklehrer dabei die Wirkung, die seine Stunden erzielen. Kleinbärengrund, 1932. Marie Schattauer, Tochter einer masurischen Bauernfamilie, begegnet zwei Männern auf der Durchreise. Deren raue Art irritiert sie zutiefst, doch schon bald wird sie den jungen Leutnant Hermann Eckstein nach Osnabrück begleiten und heiraten. Arno Orzessek erzählt seinen großen ausladenden Roman von zwei weit voneinander entfernten Polen aus. Maries Bruch mit Eltern, Glauben und Heimat wird von den unheilbaren Verwüstungen des Krieges überlagert, während eine Generation später den Schülern eine verheißungsvolle Zukunft offen steht. Kunstvoll enthüllt der Roman erst allmählich, wie eng beide Welten verbunden sind, und entwirft dabei mit leichter Hand ein Zeitbild -- das Porträt einer Epoche, die noch heute nicht abgeschlossen ist. Mit SCHATTAUERS TOCHTER ist Orzessek ein in seiner epischen Breite erstaunlicher Erstling gelungen.