Levors Reise

Anlässlich eines Besuches bei Verwandten in Russland wird dem Reisenden sein Auto gestohlen. Da im Wagen auch die Urne mit der Asche seines Vaters lag – in Lwow hatte er sie ausgegraben, um sie nach St. Gallen zu bringen – unternimmt er alles, um wieder zu seinem Mitsubishi zu kommen. Bei der Suche nach den Spuren seines gestohlenen Wagens dringt er immer tiefer in eine fremde, gefährliche, unberechenbare, aber auch faszinierende Welt ein. Neben dieser vordergründigen Handlungsebene existiert noch eine andere, die nicht minder wichtig ist. Das Porträt eines angepassten, vorsichtigen, ja, fast ängstlichen Menschen, der erst in dem Moment etwas zu bewirken vermag, als er über seinen Schatten springt und das Mutige, Starke, Nicht-Resignierte in sich findet und es trotz aller Risiken auch ausleben kann. Und die dritte Linie: Die Auseinandersetzung mit den Reaktionen eines Mannes, der plötzlich in eine lebensbedrohliche Situation gerät – eine Geiselnahme.