Der Glaskäfig
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Nach einem abgebrochenen Studium und einem Zerwürfnis mit seinen Vorgesetzten hat es der Junggeselle Lesski in eine österreichische Provinzstadt verschlagen. Er arbeitet in einer von der Zentrale längst aufgegebenen Filiale einer Versicherungsanstalt. Sein Kollege Holzer und er fristen eine Scheinexistenz, beschäftigen sich mit nutzlosen Arbeiten und ertränken ihren Frust bereits am frühen Nachmittag in den Kleinstadtschenken. Lesski fährt mit seinem Kleinwagen sinnlos in der Gegend umher und dosiert die sinnlosen vertanen Begegnungen mit einer blonden Apothekerin. Er hat nirgends unmittelbaren Kontakt zum Leben, bemüht sich zwar, Anläufe zu A-benteuern zu nehmen und strengt sich an, sich zu verlieben; Kontaktarmut prägt seinen Lebensstil. Beeindruckend sind die Selbstversuche im Isolationslabor des „Glas-käfigs“. In der Geschichte passiert nichts Besonderes, aber die neue Situation in der Kleinstadt weckt seine Neugier; er wird aufmerksamer und wahrnehmungsfähiger. „Das Schicksal dieser Kunstfigur berührt – obwohl es aus dem Leben gegriffen scheint, wo es am trübsinnigsten ist – nur selten. Der sie ersann, …gilt aufgrund seines bisherigen Werkes als Spezialist für Eiszeitporträts. Er führte eine erstarrte Welt vor, die Beziehungen der Menschen darin waren längst schon erfroren. Der „Glaskä-fig“ (die Auslage der Versicherung, die Lesski zu dekorieren versucht) ist nun eine neue Chiffre: Alles wird hier swie hinter Glas erlebt, die Personen der Handlung, man hört sie nicht, kein Einsprengsel direkter Rede ist in Hütteneggers Einfluss gelangt.“ (Ulrich Weinzierl, FAZ)