Mein Armenien
Autoren
Mehr zum Buch
Jeghische Tscharenz (1897-1937) wird von Armeniern in aller Welt als größter Dichter ihres Volkes verehrt. Als eine schillernde Figur der literarischen Moderne ist er darüber hinaus bis heute weithin unbekannt. In seiner Lyrik zunächst ganz im Banne des Symbolismus und des russischen Futurismus - so Vladimir Majakovskijs -, fand Tscharenz zu seinem eigenen Stil und Motiven, die häufig in der uralten armenischen Kultur, Geschichte und Landschaft wurzeln. In seinem Werk verschmelzen klassische europäische wie orientalische Traditionen, moderne Strömungen und archaische Formen armenischer Dichtung, stehen Liebesgedichte neben der schmerzlichen Beschäftigung mit dem Völkermord an seinem Volk. Zeitlebens im Strudel der politischen Wirren, geriet Tscharenz, zunächst überzeugter Kommunist, ins Visier des Sowjetregimes. Wie der große russische „Armenien-Dichter“ Osip Mandelstam fiel auch Tscharenz der stalinistischen Verfolgung zum Opfer. Diese Auswahl stellt seine Gedichte im ostarmenischen Original und - erstmals - in deutscher Sprache vor.