Aus der Luft gegriffen

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Eine vom Himmel gefallene Heldin – in einem Roman mit doppeltem Boden: Eleonore Freys zehntes Buch bei Droschl ist gleichzeitig ihr heiterstes. Helen Schnee, die Protagonistin, fällt der Autorin quasi auf den Schreibtisch und es entsteht ein besonders enges Verhältnis zwischen den beiden. Helen, wie viele Figuren bei Frey, ist wenig in bürgerlichen Lebenswelten verankert und versucht, Fuß zu fassen. Schließlich landet sie beim ›Offenen Ohr‹, einem Krisentelefon, hinter dem sich jedoch auch etwas anderes verbergen könnte. Ihre Arbeit definiert sie nicht allein; auch Wohnort und Familienstand sind von Bedeutung. So findet Helen Unterkunft und knüpft zwischenmenschliche Kontakte. Ihr Einverständnis mit den gegebenen Verhältnissen ist jedoch begrenzt, und sie befreit sich, in Absprache mit der Autorin, um ihr wolkenleichtes Leben andernorts fortzusetzen – nicht ohne Interesse und Mitgefühl für die Menschen, die sie bisher getroffen hat. Frey gewährt selten einen solch augenzwinkernden Einblick in ihre Werkstatt und erhält dafür von der Kritik 'höchste Aufmerksamkeit und subtilste Einfühlung' (Jury des Schweizer Buchpreises).