Fräulein Esthers letzte Vorstellung
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Warschauer Ghetto, Mai 1942. Eine Zeit äußerster Not. Bereits anderthalb Jahre zuvor musste Korczaks Waisenhaus ins Ghetto übersiedeln. Das lichtdurchflutete Haus in der Krochmalna, das Recht auf eigenen Raum und Bewegung, die fröhlichen Sommerkolonien – all dies scheint jetzt nur noch ein Traum. Korczak und seine Mitarbeiter sind verzweifelt. Wie unter diesen Umständen Ruhe bewahren? Wie Trost und Zuversicht spenden? Im Traum kommt Korczak die Idee, die Kinder ein Theaterstück des indischen Dichters Rabindranath Tagore aufführen zu lassen. Während der „Alte Doktor“ im Ghetto um Lebensmittel für seine Kinder bettelt, üben diese unter Anleitung Fräulein Esthers ihre Rollen ein, vergessen dabei Krankheit und Hunger … Eine ergreifende Hommage an die Zöglinge und Mitarbeiter des Dom Sierot, Menschen wie die 12-jährige Genia, denen der Traum vom Theater – wenn auch nur für wenige Stunden – eine Flucht bot, in eine bessere Welt, oder wie Fräulein Esther, die selbst in der Stunde großen Sterbens nicht versäumte, für die Schwächsten da zu sein, und die genau wie sie von einem „schönen Leben“ träumte, einem Leben „weder lustig noch leicht“.