Die Raben von Henry Becque und der Concierge
Autoren
Mehr zum Buch
Der Roman gibt das Drama „Die Raben“ von Henry Becque ungekürzt in deutscher Sprache wieder (Uraufführung 1882 in Paris). Die Geschichte, die W. Niederer um die Premiere von 1882 gewo-ben hat, schneidet Fragen an, die damals wie heute aktuell sind: Was ist Autorenschaft? Was ist gute Literatur? Wohin führt ein Liberalismus, der Schmähung, Perversität und Intoleranz toleriert? Henry Becque 1837-1899 Der Autor ist litraturgeschichtlich durch sein naturalistisches Stück Les Corbeaux (1882) bekannt geworden. Mit der Abwendung vom romantischen Pathos leistete er für die Bühne das-selbe, wie Emile Zola für die Belletristik. Die Gesellschaft der Belle Epoque aber, selbst wenn sie Zolas gesellschaftskritischen Natu-ralismus als Heimliteratur wie bittere Medizin teilweise schluck-te, war nicht geneigt, dies im Theater auch zu tun; da wollte sie Amüsement. - Henry Becque hat 1895 Souvenirs d'un Auteur Drama-tique herausgegeben. Etwas mehr über sein Innenleben erfährt man durch seine Gedichte. - Becque war nie verheiratet und hatte zeitlebens eine starke Bindung zu den Eltern und Geschwistern. Die Liebe zur Bühne entwickelte er dank seines Onkels Pierre-Michel Martin, der selbst Bühnenautor war und den Neffen oft ins Theater mitnahm. Der Tod des Onkels (1863) wie auch die Gräuel in und unmittelbar nach dem deutsch-französischen Krieg von 1871 setzten dem jungen Henry zu. - Im übrigen ist er unbescholten und recht gutbürger-lich durchs Leben gewandelt. Werner Niederer, in Zürich geboren, ist Ophthalmochirurg im Ruhestand. Er wohnt in der Nähe von Biel an der alten Aare, hat drei Kinder und mehrere Enkelkinder. Seit er seine ärztliche Tätigkeit aufgegeben hat, widmet er sich ganz der Schriftstellerei. „Die Wasserscheide“ und „Weihnacht eines Träumers“ sind weitere im GKV erschienene Werke des Autors.