Schon wieder Verspätung!
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Manuela Reichart gehört zu jenen Menschen, die viel und gerne reisen und dies mit offenen Ohren und Augen. Sie hört und schaut in der Fremde genau hin und kommt mit den Leuten in Kontakt. Da ist der ehemals erfolgreiche Mann, der sich zurückziehen musste und nun in seinem Palazzo Ferienwohnungen verwaltet – im Trainingsanzug. Da sind die beiden nicht mehr jungen Freundinnen, die sich jährlich Luxusferien gönnen, die eine immer in der Hoffnung, einen Mann für den kleinen Urlaubsflirt zu finden, was der anderen nur ein mildes Lächeln entlockt. Oder der Taxifahrer, der in einer aufregenden Fahrt gleich die ganze Karriereplanung für seine Kinder bekanntgibt. Manuela Reichart öffnet kleine Fenster und zeichnet in knappen Strichen, was dahinter zu entdecken ist. 'Das gelingt selten in der Literatur: in minimalistischer Manier Vergangenheit und Vergänglichkeit zu beschwören. Und dann noch ein wenig Bosheit darüberzustreuen.' Der Spiegel