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Die Schaffnerin

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  • 132 Seiten
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In der Nahe einer unterfrankischen Stadt lag ein hubsches Gut, das dem Generalleutnant von Bruneck gehorte. Der Besitzer selbst wohnte niemals dort, kam hochstens zwei- oder dreimal jahrlich zur Inspektion, wobei die Zeit seines Aufenthaltes so kurz war, dass der Bursche, der sein Pferd hielt, wahrend dieses Wartens durchaus nicht ermudete. Es ging die Rede, dass traurige Familien-Erinnerungen den Herrn von Bruneck an einen langeren Aufenthalt auf seinem Gut nicht denken liessen. Seit zwei Jahren verwaltete das Besitztum der Amtmann Bodensass, ein phlegmatischer alter Herr, der alle Geschafte, Schreibereien, Abmachungen und Verkaufe dem Belieben seines Untergebenen, des Wirtschaftsschreibers Tarnow uberliess. Tarnow war ein schweigsamer, gutmutiger und mitleidiger Mensch. Er konnte Niemanden beleidigen oder kranken, er konnte keinem Menschen ein boses Wort sagen. Ungefahr einen Monat, nachdem er seine Stellung angetreten, ereignete sich folgender Vorfall. Der Fuhrknecht Stauff hatte zu schwer aufgeladen. Das einzige Pferd zog an dem ubervollen Wagen, als ob ihm die Rippen springen wollten; es war zum Erbarmen. Das schlecht genahrte Tier, das langst sein Gnadenbrot oder den Todesstreich verdient hatte, brachte den Wagen kaum bis zum Hof, der etwas bergig anstieg, wie denn uberhaupt das ganze Gut auf einem Hugel lag, der die Form eines Katzenbuckels hatte."

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Die Schaffnerin, Jakob Wassermann

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2015
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