Fluchtland
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Kai Hinrichsen ist ein intellektueller Feingeist mit Hang zum Biederen. Während seine Frau Karriere machte, kümmerte er sich um Tochter Ida und den Haushalt. Einmal wöchentlich lässt sich der Journalist in der Redaktion blicken, ansonsten führt er mit fünfzig bereits das Leben eines Frührentners, wie Ida sagt. Die beiden leben in einer genossenschaftlichen Wohnanlage mit Gemeinschaftsgarten, einer Art urbanem Biotop für Alt-Achtundsechzi-ger, wo alles seine politisch korrekte Ordnung hat. Doch eines Tages stehen Menschen von weit her vor Kais Tür. Erst ist es Sole aus dem Tschad, dann Rana aus Syrien. Als auch noch Soles Frau und Kinder Zuflucht in der Heimbau eG finden, ist es vorbei mit Kais Ruhe. Dabei wollte er sich eigentlich den Recherchen zu Johannes Eisenbach widmen, einem Nachkriegsschriftsteller, der zwar mit den literarischen Größen seiner Zeit verkehrt hat, von dem es aber keinerlei literarische Hinterlassenschaft zu geben scheint. Als immer mehr Menschen, die illegal in Deutschland leben, den Mitmachgarten der Wohnanlage bevölkern, regt sich unter den Bewohnern Widerstand, schließlich tritt auch die Staatsmacht auf den Plan. Die Lage spitzt sich zu, und ausgerechnet Kai soll zwischen den Parteien vermitteln.