Das schwarze Holz
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„Baudelaire? Baudelaire! Dieser samtweiche Franzose! Seine Blumen liegen unter meinem zu kurzen Tischbein! Zu etwas anderem taugen sie nicht. Dunklen Boden mit den Fußspitzen zu berühren, so als ob man die Temperatur eines zu kalten Bades misst, macht einen Menschen noch lange nicht zu einem Vordenker! Es gibt entweder das Schöne oder das Hässliche! Das Gute oder das Böse! Ich will das reinste Böse und Hässliche einfangen! Ohne dabei einen Krüppel zu erzeugen, der sich ohne fremde Hilfe nicht auf den eigenen Beinen halten kann. Keinen Bastard, durch den ich gezwungen werde, mich zu bücken und zu beugen.“ In sieben illustrierten Kurzgeschichten bewandert der Mainzer Künstler Tobias Könemann die trostlosen Karstlandschaften menschlicher Psyche; vorbei an all den Wegkreuzen, an welchen sich schon Hoffmann, Poe, Schopenhauer und Nietzsche ihrer ärgsten Druckgeister entledigten; stets den Höllenschlund conditio humana im Blick. Beklemmung und Desillusion sind es, welche Könemanns Nachtstücke verdunkeln; ihrem schwarzromantischen Schauer liegt eine gespenstische Einsicht zu Grunde: „Das Schwarze Holz“ ist der verkohlte Scheiterhaufen des Fortschrittsoptimismus.