Freitags gehe ich zur ihr
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In einer Zeit, in der alte Menschen nicht einmal Weihnachten nach Hause geholt werden, in einer Zeit, in der Besucherinnen ausbleiben, wenn der Pflegezustand zunimmt, in einer Zeit, in der Hoffnung an Boden verliert, macht die Autorin sich auf den Weg. Freitags geht sie zu ihr, später auch an anderen Tagen. Frau A., einst bekannte Frau der lokalen Kunstszene, wird bettlägerig. Irgendwann kommt niemand mehr außer der engelhaften Nachbarin und dem engagierten Pflegepersonal eines privaten Dienstes. Auch hat die Pflegebedürftige ihre Launen. Selbst die Autorin unterbricht eine Weile, um ihre Besuche dann wieder aufzunehmen. Und es gelingt. Von zartem Händedrücken bis zu ausführlichen Antworten glückt so manches, auch wenn am Ende fast nur Singen der altbekannten Lieder möglich ist. Behutsam wird beschrieben, nicht gedeutet, was die Sterbende in ihren Zwischenreichen manchmal wahrnimmt und schwer erklärbar ist. Die Welt flieht vor dem Sterben, vor Krankheiten. Manchmal findet sich jemand, der unsere Spuren sucht ...