Katharina und die Stimmen
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Katharina, 12 Jahre alt, ist neugierig und wissbegierig. Sie interessiert sich für Stimmen und hat dazu viele Fragen: Warum reden die Erwachsenen, zum Beispiel ihre Lehrerinnen und Lehrer und ihre Eltern, so dass es manchmal ihren Widerspruchsgeist weckt? Was sagen die Stimmen in den Märchen über gute und böse Menschen? Warum können Tiere darin sprechen und wann geschehen eigentlich Wunder und Verwandlungen? Und warum klingen viele menschliche Stimmen nicht so schön und harmonisch wie in der Oper? Als ihre Tante Mechthild krank wird und in der psychiatrischen Klinik in Bonn lebt, hat sie neue Fragen: Warum hören manche Menschen Stimmen, wenn sie krank sind, was sind das für Stimmen und was bedeuten sie? Ein Märchenprojekt in der Schule sieht Katharina als ihre Chance, den vielen Stimmen in ihrem Alltag und bei den kranken Frauen auf den Grund zu gehen. Sie ahnt nicht, dass ihr dazu viele Prüfungsaufgaben bevorstehen und sie tief in die deutsche Vergangenheit der NS-Zeit und die eigene Familiengeschichte eintauchen muss. Mit ihrer Mutter, Großmutter und ihrer Freundin Mona zusammen lernt sie den schrecklichen Alltag in einer Tötungsanstalt kennen und erlebt durch die Tagebuchaufzeichnungen ihrer verstorbenen Urgroßtante, welches Schicksal viele Menschen, die wie ihre Tante Mechthild damals krank waren, erwartet hat. Ihre Urgroßtante hoffte in der Nachkriegszeit, dass diese Todeszeit überwunden werden kann, wenn die vielen ausgegrenzte Menschen ernst genommen werden. „Katharina und die Stimmen“ ist ein Buch für junge und ältere Leserinnen und Leser, die durch die Augen und die Stimmen in der Gegenwart mehr über die NS- „Euthanasie“-Vergangenheit und die Nachkriegszeit erfahren möchten. Es kann auch den Zugang für Erwachsene erleichtern, die neben dem reinen Faktenwissen eine spannende Lektüre zu der Frage suchen, wie es vielen, scheinbar nicht betroffenen Menschen „damals“ zu Mute war, und wie sie mit ihren Ohnmachtsgefühlen umgegangen sind.