Die Unbarmherzige
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In seinem Erstlingswerk „8 Jahre Volksschule in Ramingstein“ schilderte Vinzenz Müller sein persönliches Erleben der Nachkriegsjahre. Der zweite Band „Bibiana“ war seiner Großmutter gewidmet, einer starken Frau, die sich in der bäuerlich beherrschten Gesellschaft durchzusetzen wusste und sich in einer für die damalige Zeit erstaunlich emanzipierten Ehe gemeinsam mit ihrem Mann bemühte, alle schicksalhaften Anforderungen für das Wohlergehen ihrer Familie zu bewältigen. Die nun vorliegende romanhafte Erzählung „Die Unbarmherzige“ beschäftigt sich mit der Geschichte einer Bauernfamilie in der Zeit des NS-Regimes. Nun tritt die reale Geschichte einer tatsächlich existierenden Familie stark in den Hintergrund, denn selbst Jahrzehnte nach diesen dunklen Zeiten ist das Schweigen übermächtig und fordert ein Ausweichen des Autors in prosaische Anonymität. So bleibt nach den offenen Zeitzeugenberichten der ersten Bücher die romanhafte Erzählung als einzig mögliche literarische Form, sich dem Schicksal des vulgo Sixtnbauer anzunähern. Gleichwohl bleibt Vinzenz Müller Bewahrer der Biographie seiner Vorfahren, verwebt und verfremdet sie in einer einfachen, authentischen Sprache geschickt mit zeitgeschichtlichen Ereignissen und mahnt vor der kritiklosen Gutgläubigkeit und der Verharmlosung gewisser Zeitströmungen.