Die Unentbehrlichkeit der Farben
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Knut Schaflinger Die Unentbehrlichkeit der Farben Das plötzliche Verschwinden wasserlöslicher Farben. Ein Buntstift Ich habe Buntstifte gelutscht. Damals ich Kind für den Regenbogen unter einer Zunge. Dort gingst du später auf Schatzsuche und trugst verschweißt hinter deiner Zahnspange das ganze Spektrum der Farben. Wie kamen die in deinen Mund. Da war kein Wetter. Nichts. Dennoch suchten wir Unter Schlupf traten auf engstem Raum uns auf die Beine. Ich weiß noch zitternd auf Zehen stehend hoben wir Jahreszeit auf Eisheilige und ein globales Tief Druckgebiet. Im Nacken die Wärme wir spielten wir hätten die Sonne geteilt. Du aufgehend ich versinkend. Und hielten sie Küken aus Licht jeder in einer Hand. Fest umschlungen wie verschnürt zum Geschenk. Vor unseren Augen aber ist es dunkel geblieben. Wir blickten in Höhlen. Tief wie Lascaux. Sahen Wisente Wildpferde Bären und Katzen von kalten Felswänden steigen. Sahen ins Blaue hinein. Ich weiß noch wir hielten den Atem an wir schmeckten nach Faber Castell. Im Holzgeruch der Stifte wuchs uns eine neue Zeit so als führen wir auf Phöniziens Schiffen zu unentdeckten Kontinenten hinaus. Vom Wellen Gang bewegt brach dir die Spitze des Stiftes im Mund. Es blieb ein weißer Fleck.