Inkassiopeia
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»Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?« Diese Frage des Marx-Schülers Bertolt Brecht wird hier in veränderter Form neu gestellt: Was treibt Menschen dazu, beim Führen einer Bank einen Einbruch in diese Bank zu begehen? Die Antwort dieses Romans, inspiriert durch einen realen Fall von »Großem Inkasso«, ist so einmalig wie exemplarisch. Die Geschichte eines verbrecherischen Banker-Quartetts entfaltet sich als Thriller, der in ganz individuelle menschliche Abgründe leuchtet, und zugleich als eine erzählte »Philosophie des Geldes«, die im Einzelnen das Allgemeine erkennt. Mit der Präzision eines Uhrwerks nimmt ein je persönliches Verhängnis seinen Lauf: die Tragödie und das Geschlechterkampf- Debakel eines va banque spielenden Don Juan und die Katastrophe seines eingeschworenen »Trio infernal« du capital. Und zugleich wird in einer übergeordneten Perspektive eine Kleinstadt-Kulisse zum Welttheater, wo – an Hofmannsthals Jedermann gemahnend – Himmel und Erde, Gott und die Welt, das Geld als Gegengott und der Mensch als Teufel die tragenden Rollen spielen. Ein Drama mit der Entwicklungskurve eines Börsenkurs-Feuerwerks mit finalem Crash; eine Parabel auf die Gleichung »Zeit ist Geld« in einer Kathedrale des Finanzkapitals; und ein Rätsel um den Mythos der schönen Kassiopeia, die ein Gott in ein Unglücks-Sternbild verwandelt. Ein Roman wie ein eiskalter Geldregen.